Ingenieurbau

Effizienzsteigerung Verkehrsverband Kattwykdamm (IPAK 5)

Hauptsitz Hamburg

AUG. PRIEN

Beschreibung

Im Zuge der „Effizienzsteigerung Verkehrsband Kattwykdamm“ werden die aus den 1970er Jahren stammende alte Kattwykbrücke, sowie die zuführenden Verkehrsanlagen und umliegenden Bauten umfassend saniert. Damit das reibungslos gelingt, setzte die HPA als erster öffentlicher Auftraggeber für die Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen auf die Integrierte Projektallianz. Dies bedeutet, dass Entwurf, Planung und Ausführung durch ein Projektteam, hier bestehend aus fünf Partnern, gemeinschaftlich erarbeitet wird. Die frühe Integration der Baufirmen in die Planung soll Unstimmigkeiten im Zuge der Ausführung vermeiden.

Die Kattwykbrücke, als Herzstück der Maßnahme, ist eine 300 m lange Stahlbrücke bestehend aus zwei ca. 100 m langen Vorlandbrücken. In der Mitte der Brücke befindet sich das 100 m lange Hubteil, welches für den Schiffsverkehr angehoben werden kann und damit eine Durchfahrtshöhe von über 50 m zulässt.

Die AUG. PRIEN Bauunternehmung hat im Zuge der Maßnahme als Baupartner die Ausführung des Ingenieurbaus übernommen. Das umfasste insbesondere umfangreiche Stahlbauarbeiten inkl. des Korrosionsschutzes, zerstörungsfreie Prüfungen am Bauwerk, die Anpassung der Brückenlager und Widerlager, den Einbau von neuen Fahrbahnübergängen, die Ertüchtigung der vorgelagerten Kattwykdammbrücke (Spannbetonbrücke) und das Einbringen von zwei Großdalben.

Das Projekt wurde in eine Planungsphase und eine Ausführungsphase untergliedert.

Bereits in der Planungsphase hat AUG. PRIEN die Verantwortung für die Ausführungsplanung für alle Bauteile im Zusammenhang mit der 300 m langen alten Kattwykbrücke übernommen. Die folgenden Maßnahmen wurden federführend durch AUG. PRIEN ausgeführt.

Kattwykbrücke (Stahlbrücke)
• Planung und Ausführung einer umfangreichen zerstörungsfreien Prüfung am Bauwerk
•Risssanierung am Bauwerk
•Neubau von Leitersystemen als Fluchtweg an den 60 m hohen Brückenpylonen
•Neubau stahlbaumäßige Unterkonstruktion für 30 ft Seecontainer auf den Strompfeilern
•Lieferung von zwei Stück 30 ft Seecontainern als neue Betriebsmittelräume
•stahlbaumäßige Ertüchtigung des Schrammbordes als Fahrzeugrückhaltesystem
•Rückbau des vorhandenen Fahrzeugrückhaltesystems
•Einbau von Entwässerungsleitungen unter den Vorlandbrücken
•Ergänzung einer Unterkonstruktion für neue Kabelwege entlang der Vorlandbrücken
•Umbau der Fingerplatten im Übergang zum Hubteil
•Ertüchtigung der Endknoten des 100 m langen Hubteils
•Umgestaltung der Brückenlager Geometrie und Kürzung der Stahlbrücke zum Einbau von neuen Fahrbahnübergangen (Einbau Lamellenübergang)
•Aufstockung von Stahlbeton- Kammerwänden
•Herstellen von Schottwänden
•Herstellen von Straßenborden aus Ortbeton
•Rückbau des alten Betriebsmittelraumes am Pylon (Rucksack) mittels 100 t Schwimmkran
•Ausführung von umfangreichen Entschichtungs- und Beschichtungsarbeiten
•Einbringen von zwei Leitdalben
(L = ca. 30 m, D = 2 m, Wandstärke bis 54 mm, Gewicht pro Dalben ca. 50 to) mittels Drehbohrverfahren

Kattwykdammbrücke (Spannbetonbrücke)
•Herstellung eines Dachgefälles (ca. 250 m²) durch Betonage eines Aufbetons zur Optimierung der Fahrbahnentwässerung
•Freilegen (durch Höchstdruck- wasserstrahlen) und Sanierung Übergangskonstruktionen
•Abdichtung- und Asphaltierungs- arbeiten
•Neubau Fahrzeugrückhaltesystem

Dalben
•Neubau von zwei Leitdalben mit einem Durchmesser von d = 2000 mm und Wandstärken bis 57 mm, Gewicht pro Dalben ca. 50 to
•Einbau der ca. 30 m langen und ca. 50 to schweren Dalben mittels erschütterungsarmem Drehbohrverfahren in zwei Schüssen
•Baustellenschweißung der Dalbenschüsse (Feinkornbaustahl S690)
•Ausrüstung der Dalben mit Fendertafel sowie Dalbenkopf mit Podest und Zugangsleiter
•Ertüchtigung der vorhandenen Dalben mit neuem Signalanstrich

Herausforderungen
•Kurze Bauzeit
•Arbeiten unter laufendem, einspurigem Straßenverkehr
•Arbeiten unter Aufrechterhaltung des Schiffverkehrs (mindestens 3 Brückenhübe pro Tag)
•Kurze Vollsperrung für den Straßenverkehr
•Ballastierung für Brückenhübe während der Bauzeit (wechselnde Brückengewichte bei gleichbleibenden Kontergewichten)

Daten und Fakten

  • Auftraggeber

    HPA Hamburg Port Authority AöR

  • Ort

    Hamburg

  • Bauzeit

    Mai 2021 - September 2022

  • Baukosten

    8,7 Mio. EUR (Projektallianz 21,2 Mio. EUR)